Innenansichten

DVDs unterscheiden sich von CDs eklatant ...

Nur, leider, ist die Sicherheitskopie einer DVD nicht so einfach zu erstellen wie jene einer Audio-CD, dafür sorgen bereits die unterschiedlichen physikalischen Merkmale. Eine DVD ist einer CD zwar überaus ähnlich, aber nur im unmittelbar Sichtbaren. Dringt man auf eine mikroskopische Ebene vor, erkennt man sofort, warum die beiden so gleich aussehenden Scheiben überhaupt nicht kompatibel sein können – und es auch nicht sind. Die DVD verfügt zum Beispiel über wesentlich enger gelegte Spuren als eine CD und auch über spürbar kleinere Pits und Lands.

Vielleicht hilft es, sich das Prinzip einer Schallplatte vor Augen zu halten. Dort versetzen die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen einer von außen nach innen führenden Rille die Abtastnadel eines Plattenspielers in Bewegungen, die diese weitergibt – woraufhin Plattenspieler-Elektronik und HiFi-Anlage den Rest erledigen, um am Ende als Ergebnis Musik zu produzieren.

Bei der CD funktioniert es ganz ähnlich, nur dass die Spur hier nicht von außen nach innen verläuft, sondern umgekehrt von innen nach außen, und dass mikroskopisch kleine Erhebungen und Vertiefungen, eben die bereits angesprochenen Pits und Lands, die Kodierung der Musik auf dem Medium übernehmen. Abgetastet wird im Gegensatz zur Schallplatte berührungsfrei durch einen Laser, ansonsten trifft man jedoch das Prinzip der Schallplatte wieder an – nur eine gehörige Portion kleiner.

... nur leider nicht sichtbar

Während eine Langspielplatte um die 20 bis 30 Minuten Musik auf einer Fläche mit rund 30 Zentimetern Durchmesser unterbringt, vermag die CD zwischen 74 und 99 Minuten auf 12 Zentimeter Durchmesser unterzubringen, abhängig vom verwendeten Medium. Bei der DVD schließlich sind es dank noch engerer Spuren und noch kleinerer Pits und Lands gar 4,7 Gigabyte – und das auf nur einer Schicht. (Im Gegensatz zu allen vorher existierenden Speichermedien vermag eine DVD, Daten auf zwei unterschiedlichen Ebenen unterzubringen, insgesamt 8,5 Gigabyte. Und wenn selbst das nicht reicht, kann man zwei doppelschichtige DVDs Rücken an Rücken aneinander kleben und erhält somit um die 17 Gigabyte Speicherkapazität.)

So viel Kapazitätszuwachs hat natürlich seinen Preis. Und der besteht darin, dass man die jeweils neuen Medien nicht auf den alten Abspielgeräten lesen kann. Genauso, wie die Nadel eines Plattenspielers hilflos über eine CD rutscht, kann der Laser eines CD-Players nichts mit den weitaus feineren Strukturen einer DVD anfangen. Die kleineren Pits, der geringerer Pit- und Spurabstand und auch die geringere Dicke  der Disc (0,6 mm im Gegensatz zu 1,2 mm, das heißt, die Datenspur liegt näher an der Oberfläche) fordern ihren Tribut: Die herkömmlichen langwelligen Infrarotlaser der CD-Player sind nicht mehr geeignet und Rotlichtlaser mit kürzerer Wellenlänge (650, beziehungsweise 635 nm im Gegensatz zu 780 nm) müssen her – die darüber hinaus auch noch stärker gebündelt werden. Diese Rotlichtlaser mit der kürzeren Wellenlänge sind wesentlich besser geeignet, mit den kleineren Strukturen und den unterschiedlichen Speicherebenen der DVD  zu Rande zu kommen.

Warum man dies wissen sollte? Weil daraus folgt, dass man eine DVD nicht so einfach dahernehmen kann, um deren Inhalt auf CD zu übertragen. Auch wenn beide Medien, DVD und CD, die gleichen Maße und das gleiche Aussehen besitzen.